Die Landepiste in Luepa sieht aus wie eine kurzes, auf eine leicht abfallende Wiese asphaltiertes Stück Straße. Ein Gebäude sucht man vergebens. Hier werden die Touristen mit ihrem Gepäck von dem viermotorigen Flugzeug auf Geländewagen umgeladen und zu einem Camp in Kamoiran gebracht. Hinter dem Camp in Kamoiran befindet sich ein kleiner flacher Wasserfall, die Rapidos de Kamoiran.
Der mächtige Aponwao Wasserfall (Salto Aponwao) ist lediglich 34 km vom Camp in Kamoiran entfernt. Dies hört sich wenig an, jedoch auf den Venezuelanischen Schotterpisten geht schnell einen Rad kaputt. Wenn dann wie hier das Reserverad auch noch Platt ist kann man froh sein wenn das zweite Fahrzeug ein passendes und - ganz wichtig - auch intaktes Reserverad dabei hat.
Nach dem Radwechsel erreicht man dann den Ort Iboribo mit seinen Pemón Indianern. Es gibt noch etwa 6000 Pemón Indianer in Venezuela die meist in kleinen Dörfern in der Gran Sabana (deutsch: Große Savanne) leben.
Bei den Indianern ist für die von den Straßenbedingungen etwas mitgenommenen Allradfahrzeuge Endstation und es wird auf motorisierte Einbäume gewechselt. Nun geht es mit den Einbäumen den Aponwao Fluss abwärts bis kurz vor die Absturzkante des Aponwao Wasserfalls.
Der Aponwao Fluss besteht aus Schwarzwasser welches durch den Gerbstoff Tannin seine dunkle Färbung hat. Es folgt ein kleiner Fußmarsch, um die 110 Höhenmeter zum Fuße des Wasserfalls zurück zu legen. Der Weg ist abgesehen vom Gefälle gut zu begehen.
Unten am Salto Aponwao angekommen steht man in einem vom Wasserfall erzeugten Gischt Nebel. Alles wird augenblicklich feucht, auch das Kameraobjektiv beschlägt schneller als man den Aponwao Wasserfall fotografieren kann. Die ganze Umgebung ist nass wie nach einem Regenschauer. Hinzu kommt noch ein lautes, durch den Aponwao Wasserfall erzeugtes, Grummeln und Rauschen.
Die 110 Meter Fallhöhe des Aponwao Wasserfalls wirken wenn man direkt davor steht noch imposanter. Auf den Bilder oben sieht man unten am Wasserfall ganz kleine Menschen stehen.
Nach dem Aponwao Wasserfall fließt das braun gefärbte Wasser wieder in seinem Flussbett weiter durch die Gran Sabana.
Die Savanne der Gran Sabana ist am Aponwao Fluss mit Bromelien und andern exotischen Pflanzen übersät. Auch eine kleine Kröte zeigt sich wenig scheu.
In der Gran Sabana machen die Geländewagen an einer kleinen Brücke eine Pause. Unter der Brücke ist eine tiefe, mit kristallklaren Wasser gefüllte Spalte im Boden.